Der Weg zum Schloss ist Teil eines Pilgerwegs. Besucher steigen eine gewundene Straße hinauf oder wandern durch den Wald. Bei gutem Wetter reicht der Blick von der Aussichtsplattform bis zu den Alpen – 100 Kilometer entfernt! Besonders beeindruckend ist der Sonnenuntergang, wenn die Schlossmauern in goldenem Licht erstrahlen.
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Schloss Hohenzollern ist eines der wenigen Schlösser in Deutschland, das seine ursprüngliche Befestigungsanlage bewahrt hat: einen dreifachen Mauerring, Gräben und Bastionstürme. Es wurde nie von einem Feind erobert – weder im Mittelalter noch im Zweiten Weltkrieg.
Im Inneren befindet sich ein Dynastiemuseum: königliche Insignien, Uniformen, persönliche Gegenstände und Briefe. Besonders berührend ist das Zimmer des jungen Prinzen, der im Ersten Weltkrieg fiel. Hier wirkt Geschichte nicht abstrakt – sie atmet, sie schmerzt, sie erinnert.
Jeden August findet auf Schloss Hohenzollern ein Ritterturnier statt: Hunderte Teilnehmer in Rüstungen stellen mittelalterliche Schlachten nach, und auf der Wiese wird ein Jahrmarkt mit Kunsthandwerk und Musik veranstaltet. Dies ist kein Kostümfest, sondern eine Hommage an die Vergangenheit.
Hohenzollern ist keine Touristenattraktion, sondern ein Ort der Macht. Hier spürt man die Last der Geschichte, aber auch den Stolz darauf, dass Deutschland sich von zersplitterten Fürstentümern zu einer geeinten Nation entwickelt hat – und es geschafft hat, die Erinnerung an seine Wurzeln zu bewahren.
Beim Besuch von Hohenzollern versteht man: Große Mächte gründen sich nicht nur auf Armeen, sondern auch auf Symbolen. Diese Burg ist nicht bloß Stein und Mörtel, sondern eine in den Berg gemeißelte Idee. Sie erinnert daran, dass selbst auf dem höchsten Gipfel der Mensch Teil der Geschichte bleibt.
