Bayern ist die Wiege des Bieres, und nicht nur des Bieres, sondern einer ganzen Kultur, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Die Bayerische Bierstraße – eine 400 Kilometer lange Route von Nürnberg nach Passau – führt durch Hopfenfelder, mittelalterliche Städte und vorbei an Hunderten von Brauereien. Sie ist nicht nur eine kulinarische Reise, sondern eine Pilgerfahrt zu den Ursprüngen des deutschen Brauens.
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Alles begann mit Mönchen. Im 8. Jahrhundert gründeten Benediktiner Klöster im Regnitztal, wo sie als Pioniere des Bierbrauens begannen, um die Fastenzeit zu überstehen. Im 15. Jahrhundert erließ Bayern das Reinheitsgebot – eine strenge Vorschrift, die nur die Verwendung von Wasser, Malz, Hopfen und Hefe erlaubte. Dieses Gesetz ist bis heute gültig und ein Symbol der Reinheit.
Das Zentrum der Hopfenproduktion ist die Hallertau nördlich von München. Mehr als 80 % des deutschen Hopfens werden hier angebaut. Während der Blütezeit (August) liegt ein herb-süßer Duft in der Luft. Viele Höfe bieten Führungen an: Besucher können frischen Hopfen probieren, mehr über die verschiedenen Sorten erfahren und sogar den Trocknungsprozess miterleben.
Brauereien bilden das Herzstück der Route. In Kelheim befindet sich die berühmte Schneider Weisse, die seit 1872 Weizenbier braut. In München gibt es die Augustiner, die älteste Brauerei der Stadt, die ihr Bier in Holzfässern ausschenkt. Und im Dorf Andorf braut die Mikrobrauerei „Private Landbrauerei“ nur 500 Liter pro Woche – ausschließlich für die Einheimischen.
