Versteckt im Herzen Berlins, zwischen Parks und Alleen, liegt das majestätische Schloss Charlottenburg – die letzte Sommerresidenz der preußischen Könige. Ende des 17. Jahrhunderts als bescheidene Landvilla erbaut, wurde es in ein prachtvolles Ensemble im Barock- und Rokokostil verwandelt und erlebte die Geburtsstunde Preußens.
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Der ursprüngliche Bau wurde von Sophie Charlotte, der Gemahlin Kurfürst Friedrichs III., in Auftrag gegeben. Sie träumte von einem Ort für philosophische Diskussionen und Musik und lud Leonardo Lena, einen Schüler Berninis, ein. Auch Leibniz und später Voltaire verkehrten im Schloss. Es wurde zu einem Zentrum des intellektuellen Lebens.
Nach der Krönung Friedrichs I. im Jahr 1701 begann Charlottenburg rasch zu wachsen. Der Neue Flügel, eine Orangerie, ein Theater und ein Mausoleum wurden errichtet. Besonderes Augenmerk gilt den Innenräumen: dem Spiegelsaal, der Goldenen Galerie und dem Schlafzimmer der Königin mit Seidentapeten und vergoldeten Möbeln.
Im 19. Jahrhundert erlebte das Schloss unter Friedrich Wilhelm III. eine Renaissance. Der Architekt Schinkel fügte klassische Elemente hinzu, und der Park wurde im englischen Stil mit Teichen, Grotten und Pavillons neu gestaltet. Heute zählt er zu den schönsten königlichen Parks Deutschlands.
Im Inneren befinden sich ein Museum für angewandte Kunst und eine Kunstgalerie. Dort sind Gemälde von Caravaggio und Rubens, französische Wandteppiche und Meißner Porzellan ausgestellt. Das Mausoleum ist die letzte Ruhestätte von Sophie Charlotte, Friedrich Wilhelm I. und anderen Mitgliedern der Dynastie.
