Schon die Anreise zum Schloss ist Teil des Abenteuers. Vom Dorf Honschwang aus kann man einen malerischen Wanderweg hinaufwandern, eine Kutschfahrt unternehmen oder einen Shuttlebus nehmen. Besonders zauberhaft ist es hier im Herbst, wenn die Blätter die Hänge golden färben, und im Winter, wenn das Schloss wie eine Weihnachtskarte in Schnee gehüllt ist.
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Neuschwanstein gehört zum „Goldenen Dreieck der Schlösser“: In der Nähe liegen Hogenschwangau (Ludwigs Elternhaus) und Linderhof, sein zweites Rokokoschloss. Viele Touristen widmen einen ganzen Tag der Erkundung dieses königlichen Erbes.
Das Schloss ist ein technisches Meisterwerk seiner Zeit. Elektrisches Licht, fließendes Wasser und eine Heizung gab es hier bereits im 19. Jahrhundert. Ludwig träumte von einer technologischen Zukunft, lebte aber in der Vergangenheit – in einer Welt der Ritter, Troubadoure und der göttlichen Kunst.
Trotz des Touristenansturms (mehr als 1,5 Millionen jährlich) bewahrt sich Neuschwanstein seinen geheimnisvollen Zauber. Vielleicht liegt es daran, dass die Natur selbst es schützt: Steile Klippen, dichte Wälder und Nebel über den Seen erzeugen das Gefühl, sich in einem verwunschenen Land zu befinden.
Neuschwanstein erinnert uns daran, dass Träume aus Stein gebaut sein können. Es schützte weder vor Feinden noch diente es als Residenz eines Hofes, doch es ist zu einem ewigen Symbol für das menschliche Streben nach Schönheit geworden. Wer es besucht hat, versteht: Manchmal ist das, was am realsten erscheint, das, was imaginär wirkt.
