Das Schloss wurde nie belagert: Seine Besitzer waren geschickte Verhandler im Umgang mit Kaisern und Nachbarn. Während des Hundertjährigen Krieges und des Dreißigjährigen Krieges blieb Eltz neutrales Gebiet. Dies ist eine Seltenheit in Deutschland, einem Land, in dem fast jedes Schloss die Spuren vergangener Kriege trägt.
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Fotografieren im Inneren ist strengstens verboten – um die geheimnisvolle Atmosphäre zu bewahren. Doch die Erinnerung prägt sich ein: der Geruch alten Holzes, das Licht durch die schmalen Fenster, das Rascheln der Schritte auf dem Kopfsteinpflaster.
Jeden Sommer finden auf Schloss Eltz Mittelalterfeste mit Handwerkern, Musikern und Schwertkämpfern statt. Besucher können Bogenschießen ausprobieren, mit Federkiel auf Pergament schreiben oder Honig aus dem schlosseigenen Bienenstock kosten.
Schloss Eltz ist nichts für Luxussuchende. Hier gibt es keinen Prunk, sondern Authentizität. Auf diesem Schloss scheint die Zeit stillzustehen, und Geschichte ist nicht zur Touristenattraktion verkommen, sondern Teil des Lebens geblieben.
Nach einem Besuch auf Schloss Eltz wird einem klar: Deutschlands wertvollste Schätze liegen nicht in Museen, sondern an Orten, wo Familien seit Jahrhunderten Erinnerungen bewahren. Dieses Schloss ist mehr als nur ein Schloss – es ist ein Versprechen. Und es erinnert uns daran: Treue ist die seltenste Tugend der Welt.
