Im Winter verwandelt sich der Park in eine weiße Wüste, wo Schneeschuhwandern, Skifahren und Spurenlesen beliebte Aktivitäten sind. Der Sommer ist ein botanisches Paradies: Der Park beherbergt seltene Orchideenarten, Moose, Flechten und Pilze – darunter den legendären Chaga-Pilz, der von den lokalen Heilern in der Volksmedizin verwendet wird.
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Der Umweltbildung wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das Besucherzentrum im Dorf Neuschön bietet Ausstellungen über Waldökosysteme, Tierfilme und geführte Ranger-Touren. Das Programm „Nacht im Wald“ ermöglicht es Ihnen, die Nacht in einer Öko-Lodge unter dem Sternenhimmel zu verbringen und dem Ruf des Uhus zu lauschen.
Der Park ist mit dem Zug nach Sankt Oswald oder mit dem Auto von München aus (ca. 2,5 Stunden) erreichbar. Die beste Reisezeit ist Mai/Juni oder September, wenn wenige Touristen unterwegs sind und die Natur in ihrer vollen Pracht erstrahlt. Im August regnet es häufig, und es gibt viele Mücken.
Der Bayerische Wald ist nicht nur eine Naturlandschaft, sondern auch eine Kulturlandschaft. Hier werden die Traditionen der Glasbläser, Hirten und Holzfäller bewahrt. Im Museum Glashütte kann man sehen, wie im 18. Jahrhundert Glas von Hand gefertigt wurde, und im Dorf Bayrisch-Eisenstein kann man in Tannenrauch gereiften Käse probieren.
Dieser Park erinnert uns daran, dass die Natur keiner Verschönerung bedarf. Ihre Schönheit liegt im Chaos umgestürzter Bäume, im Nebel über einem Sumpf, im Schrei eines Adlers über einem Bergrücken. Der Bayerische Wald unterhält nicht – er kehrt zurück. Er führt zurück zur Stille, zum Rhythmus von Regen und Wind, zum Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
