Märkte sind das Herzstück der kulinarischen Kultur. Auf dem Krameramtsstubenmarkt in Lübeck findet man Marzipan, Honig und geräucherte Wurst. In Bremen findet man „Kohl & Pinkel“ – geschmortes Rotkohl mit geräucherter Wurst, ein Seemannsgericht, das sich zu einem Nationalgericht entwickelt hat.
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Das Bier hier ist dunkel und vollmundig. In Düsseldorf heißt es Altbier, in Köln Kölsch – im Norden bevorzugt man jedoch Jägermeister, ein starkes, bitteres Bier. Und in den Küstenorten trinkt man am liebsten Beerenliköre: Preiselbeere, Holunderbeere und Schneeball.
Moderne Köche interpretieren Traditionen neu. Im Restaurant Fischereihafen in Hamburg wird Aal mit Topinamburpüree und Algensauce serviert. Aber nichts Ausgefallenes – der Respekt vor dem Produkt steht an erster Stelle.
Feste gehören zum kulinarischen Kalender. Im Januar findet der „Kohltag“ in Bremen statt, im April das „Fischfest“ in Cuxhaven und im November der „Aaltag“ in Glückstadt. Verkostungen, Musik und Kochkurse gibt es überall.
Die norddeutsche Küche ist nicht glamourös, aber ehrlich. Sie erzählt vom Meer, von Arbeit, vom Überleben und von der Freude an den einfachen Dingen. Sie ist der Geschmack von Zuhause, wo das Essen mit Liebe zubereitet und mit einem breiten Lächeln serviert wird.
