Die Sächsische Schweiz ist ein Nationalpark in Ostdeutschland, nahe Dresden, und zählt zu den spektakulärsten Naturlandschaften des Landes. Dichte Wälder, bis zu 300 Meter hohe Sandsteinfelsen und enge Schluchten schaffen eine Landschaft, die an die Alpen erinnert, obwohl diese Hunderte von Kilometern entfernt liegen.
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Der Park erhielt seinen Namen im 18. Jahrhundert, als zwei Schweizer Künstler auf ihrer Reise entlang der Elbe Ähnlichkeiten mit ihrer Heimat in der Landschaft entdeckten. Seitdem ist er ein Mekka für Künstler, Kletterer und Naturliebhaber. Heute gibt es über 400 Kilometer Wanderwege, darunter den berühmten Bastei-Wanderweg.
Die Bastei ist die Hauptattraktion des Parks. Sie ist ein Felsplateau, auf dem eine mittelalterliche Festung aus dem 12. Jahrhundert thront. 487 Holzstufen führen hinauf – oder, für die Romantiker unter Ihnen, eine alte Fähre über die Elbe. Der Gipfel bietet atemberaubende Ausblicke auf den Fluss, die Wälder und die böhmische Seite des Parks.
Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz unterliegt besonderen Regeln: Klettern ist nur mit ortskundigen Bergführern und Seilen erlaubt, jedoch ohne Metallhaken, um den Sandstein nicht zu beschädigen. Diese Tradition, die im 19. Jahrhundert begann, wird bis heute sorgsam bewahrt und zieht Kletterbegeisterte aus aller Welt an.
Im Winter verwandelt sich der Park in ein märchenhaftes Frostreich: Die Felsen sind mit Frost überzogen, und die Wege sind still und menschenleer. Im Frühling blühen seltene Orchideen, und der Sommer ist ideal zum Baden in den Seen der nahegelegenen Elbschandsteinhöhen. Im Herbst leuchten die Wälder purpurrot – die Hochsaison für Fotografie.
Neben der natürlichen Schönheit birgt der Park auch Spuren menschlicher Geschichte: alte Mühlen, Höhlen, in denen sich flüchtige Bauern versteckten, und Grenzwachtürme aus DDR-Zeiten. Besonders sehenswert ist die Ziegelstolhöhle, ein ehemaliger Steinbruch, in dem Sandstein für den Bau Dresdens abgebaut wurde.
